Dein Engagement in der Kirchenmusik
Die Kirchenmusik lebt von Menschen, die ihre Begeisterung für Musik mit anderen teilen und damit die Gemeinschaft bereichern. In der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gibt es unzählige Möglichkeiten, sich musikalisch einzubringen – sei es im Ehrenamt oder Nebenamt. Für jedes Talent und jedes Level gibt es einen Platz. Dabei steht immer der gemeinsame Spaß an der Musik im Vordergrund. Mit deinem Engagement trägst du dazu bei, dass Gottesdienste, Konzerte und kirchliche Feste zu unvergesslichen Erlebnissen werden.
Neben- und Ehrenamt: Was ist der Unterschied?
Im Nebenamt...
arbeiten Menschen, die für ihre Tätigkeit eine Vergütung erhalten, wie zum Beispiel Chorleiter*innen, Organist*innen oder Leiter*innen von Ensembles.
Im Ehrenamt...
übernehmen viele Menschen dieselben oder ähnliche Aufgaben – ohne Bezahlung, aber mit derselben Leidenschaft und Hingabe. Vor allem in Vokal- und Posaunenchören aber auch projektbezogenen Ensembles kommen Ehrenamtliche zusammen, um für besondere Anlässe musikalische Höhepunkte zu schaffen.
Jede Form des Engagements – ob bezahlt oder freiwillig – trägt maßgeblich zum Gelingen der kirchlichen Musik bei und ist ein wichtiger Baustein im musikalischen Leben der Gemeinde.
Die Grenzen zwischen „Nebenamt“ und „Ehrenamt“ sind in der Kirchenmusik oft fließend. Ob jemand bezahlt wird oder nicht, hängt dabei von mehreren Faktoren ab: von den finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde, aber auch vom Wunsch der beteiligten Personen. Manche entscheiden sich ganz bewusst für ein Ehrenamt, weil sie ihre Musik in den Dienst der Gemeinschaft stellen möchten, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Andere übernehmen eine nebenamtliche Rolle, um ihren Beitrag zum kirchlichen Leben auf professionelle Weise zu leisten und dafür eine Anerkennung zu erhalten.
Mitten im Leben aufs Neue beginnen
Engagement ist vielseitig
In der Kirchenmusik gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich musikalisch und organisatorisch einzubringen – sowohl im Ehrenamt als auch im Nebenamt. Egal ob du lieber singst, ein Instrument spielst oder organisatorische Aufgaben übernimmst: Es gibt viele Wege, Teil der kirchlichen Musikgemeinschaft zu werden. Hier findest du eine Übersicht der verschiedenen Ämter und Rollen in der Kirchenmusik.
Musikalische Ämter: Chöre und Ensembles leiten und mitgestalten
Ob als Chorleiterin, Bandleiterin oder Mitglied eines Ensembles – in der Kirchenmusik gibt es zahlreiche musikalische Aufgaben. Du kannst Chöre wie Kantoreien, Kirchen- oder Gospelchöre leiten, aber auch in Kinder- oder Jugendchören aktiv werden. Wenn du lieber instrumental unterwegs bist, bieten sich Gruppen wie Gitarrenkreise, Flötenensembles, Posaunenchöre oder Bands an. Die Anforderungen sind unterschiedlich: Von Anfängergruppen bis zu anspruchsvollen Ensembles gibt es für jeden das passende Angebot.
Orgelmusik: Der Klang der Kirche
Ein zentraler Bestandteil der Kirchenmusik ist die Orgel. Organistinnen sorgen für die musikalische Begleitung in Gottesdiensten und Konzerten und füllen die Kirche mit ihrem einzigartigen Klang. Die Orgel gilt als „Königin der Instrumente“ und erfordert ein hohes Maß an musikalischer Fertigkeit. Viele Organistinnen engagieren sich nebenamtlich, aber auch Ehrenamtliche können sich hier einbringen – besonders bei projektbezogenen Einsätzen.
Hinter den Kulissen
Nicht nur die Musik selbst, sondern auch organisatorische Aufgaben spielen eine wichtige Rolle in der Kirchenmusik. Als Notenwart*in sorgst du zum Beispiel dafür, dass die Notenbibliothek des Chores immer auf dem neuesten Stand ist. Oder du hilfst bei der Planung und Durchführung von Chorfesten und Konzerten. Auch die Beschaffung von finanziellen Mitteln für die Ensemblearbeit ist eine wichtige Aufgabe, bei der du dich ehrenamtlich einbringen kannst.
Dein Weg zum Ehren- oder Nebenamt
Du möchtest dich musikalisch in der Kirche engagieren und Teil einer lebendigen Gemeinschaft werden? Hier sind einige Voraussetzungen und Tipps, wie du deinen Weg in das kirchliche Musizieren findest.
- Musikalisches Interesse: Du musst kein Profi sein, aber ein Interesse an Musik und die Bereitschaft, neue Dinge zu lernen, sind grundlegend.
- Zeit für Proben und Aufführungen: Kirchenmusik erfordert Engagement, besonders wenn regelmäßig geprobt wird oder Aufführungen anstehen. Je nach Amt kann der Zeitaufwand unterschiedlich sein.
- Offenheit für neue Erfahrungen: Ob du in einem Chor mitsingst, ein Instrument spielst oder organisatorische Aufgaben übernimmst – Offenheit und Lernbereitschaft sind immer gefragt.
- Teamgeist und Verantwortungsbewusstsein: In der Kirchenmusik zählt das Miteinander. Als Teil eines Ensembles oder Chores bist du Teil eines Teams, das gemeinsam etwas Schönes auf die Beine stellt.
An der Königin der Instrumente
Die Königin der Instrumente spielen
Drei bis vier Mal in der Woche geht der 14-jährige Felix am Nachmittag in die Kirche seiner Gemeinde – er wird vom Dekanatskantor im Orgelspiel unterrichtet. Mit seinem eigenen Kirchenschlüssel kann er jederzeit herein um zusätzlich ungestört zu üben. Größe des Instruments und die Vielfalt der Klangfarben haben den jungen Musiker schon als kleines Kind total fasziniert. Später einmal selbst größere Veranstaltungen mit der Orgel begleiten zu können, das ist Felix ehrgeiziges Ziel.
Einfach weil es Spaß macht
Brigitte Katzer, 58 Jahre, spielt sie seit vielen Jahren liebend gern Klavier als Ausgleich zum Beruf. Vor Jahren hat sie durch Zufall ihre Leidenschaft für die Orgel entdeckt. Seither übt sie mehrmals in der Woche das Orgelspiel. Einfach weil es ihr so viel Spaß macht, aber auch, weil sie mit ihrem Hobby noch viel vorhat – sie will ihre Leidenschaft zu einer neuen Aufgabe im anstehenden Ruhestand machen. Schon jetzt übernimmt sie im Gottesdienst den ein oder anderen eingeübten Choral.
Mach mit!
Die Kirchenmusikalischen Verbände sind wichtige Anlaufstellen für alle, die sich in der Kirchenmusik engagieren wollen. Sie können dir helfen, ein passendes Ensemble oder eine Gruppe zu finden und stehen dir bei Fragen zur Seite. Vielerorts kannst du auch zuerst unverbindlich reinschnuppern und dir ein Bild von den kirchenmusikalischen Angeboten machen.